Laryngorhinootologie
DOI: 10.1055/a-1613-5747
Hintergrund Im Dezember 2019 begann sich die COVID-19-Pandemie weltweit auszubreiten und sorgte für massive Einschränkungen im täglichen Leben. Viele Bildungseinrichtungen und logopädische Praxen wurden vorübergehend geschlossen (sog. Lockdown). Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung waren gezwungen, ihre Therapie zu pausieren. Ziel dieser Studie war es zu beschreiben, ob und wie die logopädische Therapie während des Lockdowns durchgeführt wurde und welche psychische Belastung für die betroffenen Eltern damit verbunden war. Material und Methoden Eltern von Kindern mit einer Sprachentwicklungsstörung wurden über die Therapie ihres Kindes während des Lockdowns und über ihre damit verbundenen Ängste und Sorgen befragt. Ergebnisse Bei 17 Patienten wurde die Sprachtherapie während des Lockdowns pausiert, während 20 Patienten ihre Therapie fortsetzen konnten. Kinder, die eine andere Sprache als Deutsch sprachen, hatten ein höheres Risiko, dass ihre Therapie pausiert wurde (Odds Ratio (OR) 5,11; 95 %-Konfidenzintervall (KI) 1,09–32,54). Eltern, deren Kinder während des Lockdowns keine Sprachtherapie erhielten, machten sich mehr Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes. Schlussfolgerungen Es gibt kein generelles Konzept, wie Logopädie während eines Lockdowns sicher durchgeführt werden kann. Mögliche Barrieren für die Gesundheitsversorgung könnten während der Pandemie stärker ausgeprägt sein. Die betroffenen Eltern erleben eine höhere psychosoziale Belastung.
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Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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