Laryngorhinootologie
DOI: 10.1055/a-1408-7599
Für die Therapie von Sprachentwicklungsstörungen (SES) ist bislang weitgehend unklar, wie die Evidenz aus individueller therapeutischer Expertise in das klinisch-praktische Vorgehen integriert wird. Die Entwicklung einer Leitlinie zur Therapie von SES, insbesondere für Kindergarten- und Vorschulkinder, ist daher aus 2 Gründen längst überfällig und zugleich eine besondere Herausforderung: (1) SES, die nicht im Zusammenhang mit einer Komorbidität stehen, werden mit verschiedenen Termini belegt und (2) bilden alle SES eine Schnittstelle medizinischer, psychologischer, pädagogischer, linguistischer und sprachtherapeutischer Fachdisziplinen. Die Deutsche Gesellschaft für Phoniatr ie und Pädaudiologie hat nun eine „Interdisziplinäre (S3-) Leitlinie zur Therapie von Sprachentwicklungsstörungen" (Register-Nr. 049–015) bei der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften AWMF e. V. angemeldet. Damit soll die Lücke zwischen sprachtherapeutischer Praxis und Forschungsevidenz geschlossen werden, um für den individuellen Behandlungsfall eine möglichst optimale Therapieempfehlung bzw. Therapieentscheidung treffen zu können – basierend auf dem besten wissenschaftlich verfügbaren Fachwissen.
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